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Bewältigung des Strukturwandels

 

Durch die verschiedenen Maßnahmen der städtischen Wirtschaftsförderung und des Stadtmarketings auf den Gebieten der Bestandspflege und der Gewerbeansiedlung, der Tourismusförderung sowie der Unterstützung von Technologietransfer und von Weiterbildung stellt sich Bergkamen den Herausforderungen des Strukturwandels.

Für mich selbst hatte der Einsatz für Arbeits- und Ausbildungsplätze in unserer Stadt immer oberste Prioriät. Wirtschaftsförderung ist von Anfang an bis heute für mich Chefsache gewesen.

Bergkamen befindet sich in einem massiven Strukturwandel. In der einstmals größten Bergbaustadt Europas mit zwei fördernden Schachtanlage im Stadtgebiet wurde im Jahr 2001 die letzte Tonne Kohle gefördert. Von den im Jahr 1990 ca. 10.000 Arbeitsplätze sind in Bergkamen noch etwa 20 - für die zentrale Wasserhaltung des Bergbaus - verblieben.

Als besonders gelungene Beispiele für erfolgreichen Strukturwandel sind in Bergkamen zu nennen:

  • Wiedernutzbarmachung des brachliegenden Klöckner-Industriehafens als Westfälisches Sportbootzentrum Marina Rünthe (ab 1995)
  • Belegung der Flächen und Gebäude des ehemaligen Bergwerks Grillo 4 unmittelbar nach Ende der Kohleförderung mit dem Lebensmittelunternehmen Busemann sowie
  • weitgehende Belegung der Flächen des ehemaligen Monopol-Geländes u.a. mit Dienstleistungsunternehmen und Firmen der Recycling-Branche sowie einem 20-MW-Holzkraftwerk.
Bergkamen ist darüber hinaus in den letzten Jahren zu einem überregional bedeutsamen Zentrum von Qualifizierungs- und Fortbildungsinstitutionen geworden.

Die in den letzten Jahren entstandenen oder ausgebauten touristischen Anziehungspunkte - von der Marina Rünthe über die Bergehalde "Großes Holz" bis zum Römer-Lager und dem Stadtmuseum - sind für unsere eigene Bürgerschaft ein beliebter Anlaufpunkt. Zugleich verbessern sie aber auch nach aussen die Wahrnehmung, Attraktivität und Ausstrahlung unserer Stadt und tragen direkt oder indirekt zur Bewältigung des Strukturwandels bei.

Schließlich unternimmt die Stadt Bergkamen eine Reihe von Anstrengungen zusammen mit der ARGE Kreis Unna, dem Jobcenter, der Arbeitsverwaltung und anderen Trägern, um Langzeitarbeitslosen die Rückkehr ins Berufsleben zu ermöglichen. Die besondere Aufmerksamkeit gehört dabei Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz.

Die => Stärken und positiven Potenziale unserer Stadt geben uns die Chance, den Strukturwandel weiterhin erfolgreich zu bewältigen.

 

Wiedernutzbarmachung von Industriebrachen:

  • Waschkaue und Schachtgelände der Schachtanlage Werne in Rünthe ("Schacht III", Freizeit- und Fitness-Center, Behindertenwerkstatt und benachbartes Gewerbegebiet)
  • Klöckner-Industriehafen (Westf. Sportbootzentrum Marina Rünthe, RT 99)
  • Grillo 4, Overberge (Produktionsbetrieb Lebensmittelbereich mit Wassereis und Popcorn)
  • Grimberg 1 / 2 (Monopol), Bergkamen-Mitte (Schwerpunkt Produktions-, Recycling- und Dienstleistungsbetriebe)
  • Grimberg 3 / 4, Weddinghofen (Schwerpunkt gehobenes Wohngebiet, Qualifizierungszentrum, geplant: Gesundheitszentrum)

 

Erschließung und Vermarktung neuer Gewerbegebiete:

  • Gewerbegebiet "Heidegraben" an der Erich-Ollenhauser-Straße (in 2010 komplett vergeben)
  • Gewerbepark Rünthe, RT 85 (nur noch Einzelgrundstücke frei)
  • Gewerbegebiet Erlentiefenstraße, OV 94 (nur noch Einzelgrundstücke frei)
  • Logistikpark A2 (in 2016 komplett vergeben)

 

Großprojekte und Entwicklungschancen von überregionaler Bedeutung:

  • "Wasserstadt Aden" auf der ehemaligen Bergwerksfläche Haus Aden

    (im April 1998 Zusammenlegung des Bergwerkes Haus Aden/Monopol mit Heinrich Robert zum Bergwerk Ost mit Sitz in Hamm, d.h. Ende des letzten selbständigen Bergwerkes in Bergkamen; 07.06.2001 Förderung der letzten Tonne Kohle, d.h. Ende des aktiven Bergbaus in Bergkamen nach 111 Jahren; 3. Quartal 2002 Ende der Kauennutzung; in den Jahren 2005/2006 wurden die nicht mehr benötigten Gebäude von der DSK abgerissen; danach verbleibt nur noch Zentrale Wasserhaltung des Bergbaus und Grubengas-Nutzung)

    Die planerischen Überlegungen zu sinnvollen Nachfolgenutzungen für dieses Gebiet von ca. 55 ha Betriebsfläche haben bereits 1998 begonnen und werden auch der Schwerpunkt städtischer Strukturpolitik der nächsten Jahre sein.
    Angestrebt ist in dem gemeinsamen Projekt => "Wasserstadt Aden" von Stadt, WFG (Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna) und RAG Montan Immobilien GmbH eine gemischte Nutzung von Wohnen, Gewerbe, Freizeit und Natur unter dem Motto "Wohnen und Gewerbe am und auf dem Wasser", mit dem zentralen neuzuschaffenden Adensee von mehr als 6 ha. als Mittelpunkt mit Direktanbindung an den Datteln-Hamm-Kanal. Eine Verwirklichung war nur mit Hilfe von Fördermitteln des Landes in Höhe von ca. 10,5 Mio. € möglich.
    Die positive Entscheidung des Landes ist im Herbst 2012 mit dem ersten Bewilligungsbescheid gefallen. Von den notwendigen Planungsschritte (Wasserrechtliches Planfeststellungsverfahren, Verträge mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und mit der RAG Montan Immobilien, Abschlussbetriebsplan, Abschluss des Bebauungsplanverfahrens, Planfestellungsverfahren für die Kreuzung Jahnstraße/Bahnstrecke etc.) sind der größere Teil bis Ende 2015 erledigt.

    Symbolischer Spatenstich für die eigentlichen Erdarbeiten war am 21. Mai 2016! Damit befindet sich das Projekt jetzt in der konkreten Umsetzungsphase. 2017 erfolgte die Umgestaltung der Spundwand und die Bevorratung von Umbaumaterial. 2019 hat die Modellierung des Seegrundes begonnen.
    Die ersten Hochbauten an dem neuen See werden voraussichtlich erst ab 2024 entstehen können.

  • Bergehalden
    Auf der Bergehalde "Großes Holz", der höchsten Erhebung im Nordkreis Unna, wird nach Beendigung der Schüttungen (vermutlich ab 2022) eine Veranstaltungsebene - für Haldenfest, "Rock auf der Halde", "Klassik auf der Halde" o.ä. - entstehen.
    Bereits umgesetzt ist die Begrünung der Adener Höhe sowie die Anlegung des "Blauen Korridors" und des "Gräser- und Baumplateaus". Auf der Haldenspitze ist im November 2010 die Lichtsäule "Impuls - Bergkamen 2010" von Mike und Dirk Loebbert als küstlerische Landmarke installiert worden. Im August 2013 haben Bauarbeiten des RVR begonnen, um die Haldenspitze und das Umfeld der Lichtsäule noch attraktiver zu gestalten. Diese Neugestaltung der Haldenspitze ist 2015 fertiggestellt worden.
    Die Halde ist bereits jetzt ein beliebtes Ausflugsziel für Spaziergänger, Wanderer, Walker, Jogger und Fahrradfahrer - mit einem fantastischen Rundumblick zum Hellweg, ins Ruhrgebiet und ins Münsterland.
  • IGA 2027
    Die Internationale Gartenausstellung IGA 2027 unter Federführung des RVR könnte für den gesamten Bereich des des Kanalbandes in Bergkamen eine vergleichbare Impulswirkung haben wie in den Jahren 1989 bis 1999 die IBA, die Internationale Bauausstellung Emscherpark, für den Bereich Bergkamen-Mitte.
  • Flächen und Infrastruktur der chemischen Industrie und der Logistikbranche
    Die chemische Industrie in Bergkamen mit den drei Unternehmen
    => Bayer AG (vormals Schering),
    => Lanxess Organometallics und
    => HuntsmanClariant
    ist als größter Arbeitgeber (ca. 2.000 Arbeitsplätze) und Ausbildungsbetrieb für unsere Stadt ein wichtiger Faktor der Wirtschaftsstruktur.
    Hinzu kommen die Potenziale, die der Bergkamener Chemie-Standort (u.a. ca. 40 ha freie Flächen, im Eigentum der Bayer AG) für die Zukunft und die Bewältigung des Strukturwandels in unserer Region bereit hält. Weitere Flächenpotentiale sind ein planerisch als "Laborfläche" ausgewiesenes Grundstück an der Wernerstraße sowie wahrscheinlich ab 2023 die Fläche des Steag-Kohlekraftwerks am Datteln-Hamm-Kanal nach Ende der Steinkohleverstromung.
  • "Logistikpark A2": Gewerbegebiet an der Autobahnabfahrt B61/BAB 2, mit 21 ha. größte zusammenhängende Gewerbefläche der Stadt; verkehrstechnisch hervorragender Standort. Das Bebauungsplanverfahren ist im Jahr 2010 abgeschlossen worden. Die Erschliessungsmaßnahmen waren 2012 abgeschlossen. 2015 haben zwei große Logistikunternehmen (DB Schenker für WMF und Herbert-Heldt-KG) die Baumaßnahmen fertig gestellt und den Betrieb aufgenommen. Eine Restfläche von ca. 4 ha. wurde in 2016 verkauft und ist in 2018 durch die Brammer GmbH fertig gestellt worden.

 

Weitere Möglichkeiten für Gewerbeansiedlungen im Stadtgebiet:

  • Gewerbegebiet "In der Schlenke" (wenige private Restflächen und Hallen) und Mischgebiet "Erlentiefenstraße" (Restflächen)
  • kleinere Einzelflächen im Stadtgebiet (entlang der Erich-Ollenhauer-Str., auf Monopol, in Rünthe östlich der Industriestraße u.a.)

 

Zusammenarbeit u.a. mit:

  • Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Unna WFG (Neuansiedlungen, Betriebserweiterungen, Förderinformationen)
  • Existenzgründungsbüro der WFG (Gründungsberatung)
  • RAG Montan Immobilien GmbH (Nachfolgenutzungen auf den Zechenbrachflächen)
  • Weiterbildungsstiftung Kreis Unna (Koordinierung Weiterbildung)
  • Technopark Kamen GmbH und Wissenschaft vor Ort (Technologietransfer, Gründungsberatung)
  • Ruhrgebietstouristik GmbH, Arbeitskreis Römerroute
  • Lippetouristik (Vermarktung touristischer Angebote im Bergkamen, insb. Kanutouren auf der Lippe)
  • Arbeitsverwaltung, IHK, Handwerkskammer, Fördermittelgeber
  • Universitäten Münster und Dortmund

 

Unterstützung des Erhalts und der Neuansiedlung von Weiterbildungseinrichtungen:

  • Akademie für Verkehrstechnik (RWTÜV Fahrzeug GmbH)
  • AWO Bildung + Lernen gGmbH
  • Berufsförderzentrum (bfz Gartenbauliche Bildung)
  • Bildungs- und Sozialwerk Nordrhein-Westfalen - Fachakademie für Ergotherapie
  • Fachseminar für Altenpflege der Diakonie
  • FAKT Campus Bergkamen (ehemals TÜV NORD College Bildungszentru, früher RAG Bildung Berufskolleg Ost / DMT-Bergberufsschule)
  • FAW Fortbildungsakademie der Wirtschaft
  • GEBA - Gesellschaft für Berufsförderung und Ausbildung
  • GPS Physiotherapie-Schule Bergkamen
  • Multi-Kulturelles Forum Lünen
  • Opel-Ausbildungszentrum
  • KI - Kommunales Integrationszentrum des Kreises Unna (ehemals RAA Regionale Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien)
  • RWTÜV Akademie
  • tbz Bildung - Technologie- und Berufsbildungszentrum Paderborn
  • Umweltzentrum Westfalen (Ökostation Heil)
  • Verein für familiäre Kindertagesbetreuung e.V.
  • VHS Bergkamen
  • VPT Verband physikalische Therapie Landesgruppe Nordrhein-Westfalen

 

Exkurs: Der Bergbau in Bergkamen

Seit dem 1. Oktober 2010 gibt es keinen aktiven Steinkohlebergbau mehr im östlichen Ruhrgebiet.
120 Jahre aktiver Bergbau in und unter Bergkamen sind damit zu Ende, auch wenn immer noch insgesamt eine ganze Reihe Bergkamenerinnen und Bergkamener im Steinkohlebergbau bis Ende 2018 gearbeitet haben, allerdings verteilt über ganz NRW. Eine geringe Anzahl wird sich auch zukünftig im Auftrag der RAG-Stiftung um die sog. Ewigkeitslasten, wie z.B. Pumpen und Wasserhaltung, kümmern.

Am 9. Juni 2008 war in Herne bei der RAG AG die Entscheidung gefallen, dass das Bergwerk Ost in Hamm zum 30. 09. 2010 endgültig geschlossen wird.
Das Bergwerk Ost war mit über 3.200 Beschäftigten (inkl. Drittfirmen) der größte Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb in unserer Region. Ca. 800 Bergkamener arbeiteten im Jahre 2008 noch auf dem Bergwerk Ost. Hinzu kamen auf dem Bergwerk Ost 147 Auszubildende, davon ca. ein Drittel aus Bergkamen. Neben den Arbeits- und Ausbildungsplätzen und der Kaufkraft der Beschäftigten - etwa 50 Mio. Euro - waren auch die Aufträge des Bergbaus in Höhe von ca. 100 Mio. Euro für die Region von großer Bedeutung.
Zugleich stellte der Kohleabbau unter Bergkamen natürlich für die betroffenen Grundstückseigentümer und für ansiedlungsinteressierte Firmen eine nicht unerhebliche Belastung dar - Erschütterungen, sog. "Bergschläge" und Bergsenkungen. Auch nach Ende der Kohleförderung werden die Bodensenkungen im Ostteil unserer Stadt noch einige Jahre weiter gehen.
Die Betreuung der Pumpwerke im Rahmen der zentralen Wasserhaltung gehört zu den "Ewigkeitslasten" des Bergbaus in unserer Region.

Seit dem 1. Januar 2008 ist die bisherige Ruhrkohle AG aufgeteilt in den "weissen" Bereich Evonik Industries AG, mit den Sparten Energie, Chemie und Immobilien und in den Bereich der RAG Aktiengesellschaft in Essen als Holding u.a. für die Unternehmensfelder RAG Deutsche Steinkohle AG in Herne, die als "schwarzer" Bereich für die Kohleförderung zuständig ist.
Zu den Bergbau-Tochterfirmen gehört auch die RAG Montan Immobilien GmbH in Essen, die sich um die Wiedernutzbarmachung von Bergbau-Brachflächen kümmert.
Gemeinsames Dach ist die RAG-Stiftung mit Sitz in Essen.
Die ehemalige Bergbau-Tochter RAG Bildung GmbH in Essen, die u.a. für das Berufskolleg Ost bei uns in Bergkamen verantwortlich war, ist am 1. Juli 2010 von der TÜV Nord Gruppe übernommen worden.

Einzelheiten zu der zuletzt geschlossenen Schachtanlage im östlichen Ruhrgebiet gibt es im Wikipedia-Artikel Bergwerk Ost.
Informationen zur Situation des deutschen Steinkohlenbergbaus gibt es auch bei der IGBCE - Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie.
Auf den privaten Internetseiten => Pro-Bergbau hat Daniel Schopphoff zahlreiche Informationen zum Steinkohlenbergbau allgemein, zu den bisherigen Bergwerken des östliche Ruhrgebietes und zu dem zuletzt geschlossenen Bergwerk in unserer Region, dem Bergwerk Ost in Hamm, zusammen gestellt.

Die Geschichte des Steinkohlenbergbaus in Bergkamen begann im Jahr 1890 mit der Abteufung des ersten Schachtes Grimberg 1/2 auf dem heutigen Monopolgelände.
1990 gab es in Bergkamen mit Haus Aden und (Neu-) Monopol noch zwei fördernde Schachtanlagen mit ca. 10.000 Arbeits- und Ausbildungsplätzen. Zu der Zeit war Bergkamen wohl Europas größte Steinkohlenstadt.
Die Zeche Neu-Monopol bzw. Monopol (vorher Grimberg 1/2) von 1975 war im Zeitpunkt der Schließung 1993 (Verbundbergwerk Haus Aden/Monopol) die modernste Steinkohlen-Schachtanlage Europas.
Im April 1998 erfolgte die Zusammenlegung des Bergwerkes Haus Aden/Monopol mit Heinrich Robert zum Bergwerk Ost mit Sitz in Hamm, d.h. das war das Ende des letzten selbständigen Bergwerkes in Bergkamen. Am 07. Juni 2001 wurde die letzten Tonne Kohle auf Haus Aden gefördert, d.h. das war das Ende des aktiven Bergbaus in Bergkamen nach 111 Jahren.
Danach verblieb auf der Haus Aden-Fläche nur noch bis heute ein Schachtgerüst für die zentrale Wasserhaltung des Bergbaus für Teile des östlichen Ruhrgebiets sowie eine umfangreiche Grubengas-Nutzung. Grubengas-Nutzung gibt es auch beim Schacht III in Bergkamen-Rünthe.
Auf dem ehemaligen Monopolgelände ist zur Zeit noch das Schachtgerüst Grimberg 2 betriebsbereit.

Im Januar 2011 ist dieser Schacht zusammen mit der Schachthalle und dem Fördermaschinenhaus als bundesweit einmaliges technisches Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt worden. Dieser Förderturm wird also erhalten bleiben und auch in Zukunft an die Bergbauzeit Bergkamens erinnern.
Nach Beendigung der aktiven Bergbaunutzung bietet der Schacht mit seinen Begleitgebäuden eventuell die Chance für eine touristische Attraktion für alle Bergbau- und Technikinteressierten.

Der Steinkohlenbergbau hat Bergkamen im übrigen drei geologische Rekorde beschert:
Im Zuge der Tieferlegung eines der beiden Schächte des Bergwerks Grimberg 3/4 in Weddinghofen im Jahre 1989/1990 wurde mit dem Schacht Grimberg 3 eine Teufe von 1.635 Metern unter NN erreicht, ein europäischer Tiefenrekord. Inzwischen ist das Bergwerk stillgelegt und die Schächte sind verfüllt.
Bis heute gilt ferner der Rekord, den tiefstgelegenen von Menschen geschaffenen und begehbaren Ort im Land Nordrhein-Westfalen auf dem Stadtgebiet gehabt zu haben. Es war das Flöz Wilhelm 1/2 im Baufeld Monopol des Bergwerks Ost. Dessen tiefste Stelle lag genau 1.458 Meter unter NN bzw. 1.518 Meter unter Geländeniveau.
Die Bergehalde "Großes Holz" ist mit einer Höhe von 148 Meter über NN bzw. 90 Meter über Geländeniveau eine der höchsten Halden sowie mit insgesamt 217 ha. Grundfläche die wohl größte Haldenlandschaft im Ruhrgebiet.

Zwei traurige Besonderheiten des Steinkohlenbergbaus in Bergkamen sind das Grubenunglück auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 mit 405 Toten, dem schlimmsten Grubenunglück in der deutschen Bergbaugeschichte,
sowie das Grubenunglück am 15. April 1992 ebenfalls auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 mit 7 Toten, dem letzten Grubenunglück mit Toten im deutschen Steinkohlenbergbau.

 

Kleine Besonderheit: Regionale Lebensmittelvermarktung

Bergkamen entwickelt sich allmählich zu einem Schwerpunkt regionaler Lebensmittelvermarktung, nach dem Motto "Aus der Region - für die Region".
Unter dem Dach bzw. auf Anregung des in der Ökologiestation Bergkamen-Heil angesiedelten Umweltzentrums Westfalen GmbH ist inzwischen ein artgerechter Schweinezuchtbetrieb angesiedelt worden. Ausserdem wird Honig, Apfelsaft und Apfelkorn (Naturförderungsgesellschaft e.V.) sowie Fleisch aus artgerechter Haltung (Neuland GmbH) verarbeitet und vertrieben.

In Bergkamen gibt es mehrere Hofläden, u.a. den Bio-Hof Ostendorff, den Bioland-Hof Höhne, den Hof Henter und den Bauernhof Schulze Elberg mit der Spezialität: Spargel aus eigenem Anbau.

 

Weitere Besonderheit: Tourismus als Wirtschaftsfaktor

Obwohl zahlreiche Bergkamener Bürger es sich immer noch nicht so recht vorstellen können, spielt inzwischen in Bergkamen der Tourismus durchaus eine stetig wachsende Rolle, und zwar in der Form des Event- und Kurzzeit-Tourismus.
Wichtiger als die dadurch geschaffenen Arbeitsplätze ist die positive Aussenwirkung. Menschen von ausserhalb - und damit Kaufkraft - werden in die Stadt geholt. Die Attraktivität und die positive Ausstrahlung der Stadt wird gesteigert.

An erster Stelle steht der sport- und bewegungsorientierte Tourismus:
Den Schwerpunkt bildet der Motorboottourismus mit dem Hauptanlaufziel des Sportboothafens Marina Rünthe als größtem und modernsten Sportboothafen in NRW (etwa 300 Dauerliegerplätze, ca. 30 Gastliegeplätze, Slipanlage, Bootskran, Bootstankstelle, Winterlager, Sommerlager, Service- und Reparaturbetriebe). Die Marina findet sich auch ein Liegeplatz für Fahrgastschiffe.

Eine besondere Entwicklungschance für zusätzliche Freizeitangebote bieten die Freiflächen auf der Nordseite des Kanals gegenüber dem Hafen. Unter dem Arbeitstitel "Freizeitgelände Marina Nord" werden zur Zeit verschiedene Alternativen geprüft.

Neben dem Bootstourismus spielt insbesonder der Fahrradtourismus eine wichtige Rolle (Römer-Lippe-Route, IBA-Radwanderweg, Route der Industriekultur, Tour de Ruhr, Deutsche Fußball-Route NRW, u.a.).
Das 2010 eröffnete "Gästehaus Marina-Nord", mit kleinem Campingplatz, richtet sich besonders auch an Radtouristen. Das 2012 eröffnete Gästehaus an der Öko-Station bietet insbesondere Schulklassen und Gruppen eine günstige Übernachtungsmöglichkeit in Bergkamen.
Kanufahrten auf der Lippe, unserem nördlichen Grenzfluss und zugleich Naturschutzgebiet, und auf dem Lippe-Seitenkanal (Datteln-Hamm-Kanal) werden als Naturerlebnistouren organisiert und angeboten von der Lippetouristik.

Der "Wohnmobil-Hafen Bergkamen" auf dem Marinagelände wird von Wohnmobilisten sehr gut angenommen.

Die im November 2006 erfolgte Zertifizierung des Ruhrgebietes als "Nationaler GeoPark Ruhrgebiet" bringt auch für Bergkamen die Chance, die vorhandenen geologisch interessanten Anlaufpunkte im Stadtgebiet touristisch stärker zu vermarkten.

Das gilt insbesondere für die Bergbauvergangenheit unserer Stadt - einstmals größter Bergbaustadt Europas - , die für alle an Technikgeschichte Interessierte eine Reihe von Besonderheiten bietet. Den Anfang hat das Stadtmuseum Bergkamen mit der Darstellung der Siedlungsgeschichte ab 1800 und dem neuen "Barbara-Stollen" zur Bergbaugeschichte gemacht. Auch im Aussenbereich des Museums sind inzwischen mit einem Lehrstollen und Original-Werkzeugen und -Maschinen zahlreiche Bergbauerinnerungen präsent.
Eine weitere touristisch nutzbare Möglichkeit wird sich möglicherweise mit dem Monopol-Förderturms eröffnen, der im Januar 2011 wegen seiner bergbautechnischen Einmaligkeit unter Denkmalschutz gestellt wurde. Zur Zeit ist das Schachtgerüst allerdings noch in Betrieb.

Eine besondere Chance für Bergkamen ist unter touristischen Gesichtspunkten auch die römische Vergangenheit unserer Stadt mit dem größten römischen Militärlager nördlich der Alpen in Bergkamen-Oberaden. Neben den Museumsangeboten im Stadtmuseum Bergkamen ist dort ein archäologischer Römer-Park entstanden.
Der originalgetreue Nachbau eines Teils der Holz-Erde-Lagermauer mit vorgelagerten Wallgraben ist im Herbst 2012 eingeweiht worden.

Mittelfristig stellt auch die unter Denkmalschutz stehende - und archäologisch noch nicht erforschte - "Bummannsburg" im Ortsteil Rünthe (sächsisch-karolingisch?, salisch-ottonisch? oder doch römisch?) eine Chance für touristische Nutzung dar.

Daneben gibt es weitere individuelle bzw. organisierte Kurzbesuche unter Natur-, Architektur- und Kulturgesichtspunkten zu einer Reihe von touristischen Zielen in Bergkamen:

  • "Grüne Rucksackreisen" (Beverseegebiet, Lippeauen, Bergehalde)
  • "Naturerleben"-Exkursionen des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR) auf der Bergehalde "Großes Holz" und ins Beversee-Gebiet
  • die Öko-Station mit Gästehaus und zahlreichen Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten
  • GeoCaching-Touren ("mit Rad und GPS auf Schatzsuche") auf der Bergehalde "Großes Holz"
  • Route der Landmarken und Route der Industriekultur (Bergehalde "Großes Holz")
  • Sanierte Bergarbeitersiedlungen und Bergbaudenkmäler wie z.B. die ehemalige Waschkaue Schacht III
  • Hellweg - ein Lichtweg (Lichtkunstobjekte in Bergkamen: Blaues Windrad und Kreisel-Solarlichtobjekt von Horst Rellecke, Wasserwand von Birgit Hölmer, Kreiselkunstwerk von Andreas M. Kaufmann, unterirdischer Flughafen und Netzkarte von Rochus Aust, Kreisel-Lichtstelen und Halden-Lichtsäule von Maik und Dirk Löbbert, Puls-Licht im Hafen von Mischa Kuball)
  • Städtebau-Projekte der IBA Emscherpark (Frauen bauen Wohnungen, Marktplatz, Blaues Band, Einfach und selber bauen u.a.)
  • Bergkamener Groß-Events: Hafenfest, Blumenbörse, Kultur-Sommer, Weinfest, Lichtermarkt, Museumsfest

Touristische Informationen zu unserer Stadt gibt es auch auf den Seiten der Stadt Bergkamen.

 

Aktive Arbeitsmarktpolitik für Arbeitslose:

  • Einrichtung einer Stelle "Frau und Beruf" im Sachgebiet Wirtschaftsförderung zur Beratung insb. von Frauen bei Berufsrückkehr und Existenzgründungen
  • ab Ende 2004 Aufbau der ARGE Kreis Unna (Arbeitsgemeinschaft ALG-2 - bekannt als "Hartz IV") im Rathaus Bergkamen
  • Einrichtung eines Premium-Jobcenters der ARGE Kreis Unna in Bergkamen im Oktober 2006; ab Januar 2008 in einem eigenen Gebäude am Wasserpark, mit Jobcenter Jugend und Arbeitgeber-Service.
  • Zusammenarbeit mit der "AWO-Recycling-Werkstatt Bergkamen", der "Werkstatt Unna", der RAG Bildung, der Kreisverwaltung Unna und der Arbeitsagentur Hamm
  • Unterstützung der zahlreichen Qualifizierungsmaßnahmen anderer Träger im Stadtgebiet
  • Einsatz von ALG-2-Empfängern und ausländischen Flüchtlingen für gemeinnützige Arbeiten (Grünflächenpflege, Säuberungsaktionen, archäologische Grabungen im Römerlager u.a.) im Stadtgebiet
  • Projekt "Arbeit und Lernen" für Jugendliche ohne Beruf und Ausbildungsstelle (ca. 60 Jugendliche)

 

Weiterführende Informationen und Internet-Adressen auf dieser Homepage:


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